Als Kind wollte ich immer dabei sein. Ich wünschte mir irgendwie „nur“, dass ich auch wichtig bin. Doch irgendwie hatte ich nie das Gefühl, dass ich es wäre. Ich weiß, dass ich es für meine Eltern war – und doch fühlte ich es nicht. Da waren viel zu oft Momente, in denen mir etwas anderes gezeigt wurde.
Ich glaube, es kam oft daher, dass mir irgendetwas total angepriesen wurde, in den buntesten Farben. Aber eigentlich fühlte es sich nur wie eine Lüge an, wie ein Verkauf. Mir wurde erzählt, wie toll es wäre, wenn ich mitkäme, und dass ich dann dies und jenes könnte. Aber im Grunde wurde ich nur überredet und alles aufgebauscht, damit ich mitkam. Damit ich brav war, meine Laune gut war, ich es nicht vermasselte, es nicht schwierig machte.
Und dort spürte ich die Wahrheit: Es war nur Arbeit. Es war nur ein Besuch. Es war nur etwas, das meine Eltern erledigen „mussten“ – und ich sollte halt mit. Aber ich stand nur am Rand, wurde rumgeschubst, überhört, nicht gesehen. Und jedes Mal war da dieses Gefühl in mir, das schwelte: Ich bin nicht wichtig!
Jedes Mal war da dieses „Argh, ich bin wieder darauf reingefallen.“ Ich hatte wieder geglaubt, dass es diesmal anders wäre. Dass es diesmal wahr wäre. Dass ich diesmal wichtig wäre. Dieser Gedanke hat eine tiefe Wunde in mir hinterlassen.
Und alles nur, weil sie nicht ehrlich waren – nicht einmal nur zu mir, sondern auch zu sich selbst. Sie verrieten sich selbst, schleppten sich irgendwohin, nahmen sich selbst nicht wichtig.
Also, Hand aufs Herz: Wann nehme ich mir wirklich Zeit für jemanden anderen oder für mich – und tue nicht nur so?
Also kann ich mich nur immer wieder fragen: Was ist mir gerade wirklich wichtig? Und warum bin es so oft nicht ich oder meine Liebsten? Und warum tue ich dann so, als ob? Und warum tue ich es überhaupt?