In mir wirbelt es gerade Wut und Frust auf wie eine Staubwolke in der Wüste. Ich kann jetzt wo ich meine Perspektive gedreht hab, sehen wie sehr ich mich selbst mein ganzes Leben beschnitten habe. Ich habe einfach viel zu wenig vom Leben verlangt in der Annahme ich bin es nicht Wert.
Bisher war mein Vorgehen zum Beispiel: Ich möchte ein neues Kleid, ich gehe in einen Onlinestore, mit meinen Werten: Nachhaltig, fair und mit liebe produziert und vertrieben. Ich schau auf den Preis, denke das kann ich mir nicht leisten, weil ich ja meinen mickrigen Kontostand im Kopf habe der mich grämt, ich schlucke meinen Traum hinunter und er reist meine Würde gleich mit, zack verzieh ich mich wieder dahin wo ich denke, dass ich hingehöre, öffne H&M suche mir ein Kleid aus, dass mir annähernd gefällt, rede mir ein, dass dies auch toll ist, trage es und ganz unbewusst ist da dieser Frust, dieses na toll wieder nicht, dieses andere können aber, dieses wie soll ich jemals…Genau dieser Frust den ich unter diesem blumigen, meinen Werten nicht entsprechenden Kleid trage, der kommt gerade hoch. Ohne das ich wusste wo er herkommt, was er ist. Ganz subtil, schleichend und tief sitzend.
Jetzt kann ich ihn sehen, sehen ich will das nicht mehr! Ich bin das tolle Kleid, mit dem hohen Preis und dem tollen Stoff, dass durch und durch in Liebe gehüllt ist Wert, weil ich es mir Wert bin und ich darf es vom Leben einfordern. Ich darf dem Leben sagen, dass Kleid wünsch ich mir für mich, zeig mir den Weg dahin und ich wette wenn ich es denn trage, zieht es nich mehr von seinen Freunden an, wenn ich es gut behandle. Und so ist es mit allem, nicht nur dem Kleid! Ich erlaube es mir!