Das prägnanteste habe ich bereits auf der Startseite geschrieben, aber du bist wahrscheinlich hier gelandet, weil du noch ein wenig mehr über mich erfahren willst.
Bis vor ein paar Jahren ist mein Leben ziemlich standardmäßig verlaufen – zumindest habe ich es so empfunden. Ich habe eine schöne Kindheit in der Kleinstadt Langebrück (nördlich von Dresden) genießen können und mich mit 18 Jahren entschlossen nach Dresden zu ziehen und da eine solide Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation abzuschließen. Nach einer kurzen Auszeit in dem atemberaubenden Land Neuseeland, habe ich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Leipzig abgeschlossen. 2016 lernte ich meinen Mann in Dresden kennen und unsere bezaubernden Kinder folgten sogleich. Jetzt bauen wir unser Traumhaus in der Kleinstadt Bernsdorf. So viel zu den Rahmenbedingungen.
Vor 3 Jahren (auch vorher hatte ich schon Episoden) fing mein Leben an, kompliziert zu werden. Ich bekam Panikattacken, Angststörungen in Straßenbahnen, Supermärkten oder allem was mich beklemmte. Ich hatte ständig Symptome wie Schwindel, Erschöpfung und einfach ein unwohles Körpergefühl. Am Anfang noch händelbar aber zunehmend wurde es immer intensiver. Ich fing an von Arzt zu Arzt zu laufen, eine Psychotherapie, meine Ernährung umzustellen und all die, für mich damals noch, „fancy“ Sachen wie Meditation, Yoga, usw.! Doch irgendwie wurde es immer schlimmer statt besser. Zum Schluss stand ich vor der Entscheidung wie es weiter geht. Eine Tagesklinik, Antidepressiva,…? Dann tat ich das wohl großartigste, dass ich für mich hätte entscheiden können. Ich nahm mich 2 Wochen aus meiner Familie raus und entschied mich, ganz allein mit mir selbst zu sein. Es war so hart. Hart von meiner Familie so lang getrennt zu sein und vor allem, allein mit mir selbst, ohne Ablenkung, nur das blanke ICH.
Ich wusste gar nichts mit mir anzufangen, hatte das Gefühl mich nicht zu kennen, nicht zu fühlen und das war mein größtes Geschenk an mich selbst, denn ich hatte die Chance es zu ergründen und kennen zu lernen.
Ich lernte so viel über mich: die Ängste, ich lernte nicht mehr davon zu laufen oder zu kämpfen, sondern alle Symptome und Ängste als für mich wahrzunehmen und zu vertrauen.
Seit dieser Zeit (Ende 2022) befinde ich mich auf einer Reise, für mich eine Art Heilungsreise, zu meinem „wahren Ich“. Fern ab von den Masken die ich aufgesetzt habe, um in die Gesellschaft zu passen, fern ab von dem, was ich mir selbst vorspiele oder mich bestrafe und verurteile, ohne es zu merken. Ich lerne und entdecke das Leben jeden Tag neu und vor allem ich lerne mich noch einmal komplett neu kennen. Ich kann nur sagen, dass es anstrengend ist, schmerzhaft, manchmal einsam, aber es sich dennoch lohnt, denn es ist überraschend, es heißt kein Opfer mehr zu sein, von äußeren Umständen und es heißt wahrhaftig zu sehen, fühlen und lieben. Ich kann jetzt klarere Entscheidungen treffen die für mich gut sind, besser kommunizieren und mein Leben mehr genießen.
Ich habe dennoch Ängste, Probleme mich vor Menschen zu zeigen, häge ständig die Gedanke nicht genug zu sein, Fehler zu machen oder Menschen zu enttäuschen. Ich lerne mich selbst zumindest nicht mehr zu hassen. Auch dies ist ein langer Prozess. Ich versuche immer noch raus aus dem Hamsterrad zu kommen, in das ich mich selbst einsperre, aber ich wachse und ich heile Stück für Stück. Jeden Abend bin ich ein bisschen mehr der Mensch der ich wirklich bin und sein möchte, als der der am Morgen aufgestanden ist.
Ich danke sehr allen Menschen die bisher in mein Leben getreten sind, egal ob sie geblieben sind oder nicht. Ihr habt mir so viel geschenkt und ich danke auch denen, die mich jetzt beim neu entdecken begleiten und dieses Bewusstsein für das Leben teilen.
Ich freue mich mit euch allen auszutauschen und gemeinsam zu wachsen.
DANKE DANKE DANKE