
*bewusst. *gefühlvoll. *mitfühlend. * still. *wild. *laut. *sensibel. *verletzlich. *und noch so viel mehr!
Ich bin Katharina (1986), Mama von zwei Kindern (2018 + 2021). Bis vor ein paar Jahren verlief mein Leben ziemlich standardmäßig – zumindest empfand ich es so. Meine Kindheit verlebte ich als Dorfkind in einer Kleinstadt und entschied mit 18 Jahren, nach Dresden zu ziehen, um dort eine solide Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation abzuschließen. Nach einer kurzen Auszeit im atemberaubenden Neuseeland habe ich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Leipzig abgeschlossen. Für mich gab es: Freunde, Feiern, Reisen, Liebe, Freiheit, Chaos. Ich mochte immer, was ich beruflich tat, aber es erfüllte mich nie und ließ mich regelmäßig zweifeln. Im Rückblick habe ich immer das Gefühl, ich habe viel erlebt, war aber nie wirklich mit ganzem Herzen und allen Sinnen dabei.
2016 lernte ich meinen Mann in Dresden kennen, und unsere bezaubernden Kinder folgten sogleich. Mit ihnen lerne ich gerade wieder das Dorfleben, ein eigenes Zuhause und die Natur lieben.
Vor drei Jahren begann mein Leben zu ruckeln. Ich bekam Panikattacken, Angststörungen in Straßenbahnen, Supermärkten oder allem, was mich beklemmte. Ich hatte ständig Symptome wie Schwindel, Erschöpfung und einfach ein unwohles Körpergefühl. Am Anfang noch händelbar, wurde es zunehmend immer intensiver. Ich ging von Arzt zu Arzt, machte Psychotherapie, stellte meine Ernährung um und probierte all die – für mich damals noch – „fancy“ Dinge wie Meditation, Yoga usw. aus. Doch irgendwie wurde es immer schlimmer statt besser.
Zum Schluss stand ich vor der Frage, wie es weitergeht: eine Tagesklinik, Antidepressiva …? Dann tat ich etwas, wofür ich mir noch heute sehr dankbar bin: Ich nahm mich zwei Wochen aus allem heraus und entschied mich, ganz allein mit mir selbst zu sein. Da war die große Frage: Wer bin ich eigentlich? Seitdem bin ich auf der Suche und habe schon so viel in mir gefunden.
Ich lernte, dass ich sehr viel mehr bin als das, was mein Kopf über mich dachte. Ich lernte, was meine Wahrheit eigentlich ist und wie ich sie von dem trennen kann, was mir nur erzählt wurde. Ich habe gelernt, dass Schmerz kein Ende, sondern ein Anfang sein kann. Aus Ängsten wurde Vertrauen und Freude, aus Stille eine Stimme – meine Stimme. Alles war nur eine Entscheidung weit entfernt.
Heute sehe ich mich als eine sich entfaltende Persönlichkeit: mutig, sensibel, gefühlvoll, verletzlich, lebendig, fröhlich – irgendwie alles und manchmal sogar zur gleichen Zeit. Meine Vergangenheit gehört zu mir; sie war das Geschenk, das mir zeigte, wer wirklich in mir steckt. Sie schenkte mir Tiefe, Empathie und Einfühlungsvermögen. Somit kann ich jeden Tag ein Stück mehr davon entfalten.