Wollknäul
Wollknäul

Wollknäul

Ich habe das Gefühl, meine Beziehung zu Menschen ist irgendwie total verworren.

Ein Teil von mir liebt es, wenn ich so viele Menschen um mich habe wie möglich.

Ich will alle einladen, alle um mich haben.

Und gleichzeitig ist da ein anderer Teil, der total überfordert ist – von ihren Bedürfnissen und von meinen.

Ein Teil fühlt sich ständig angegriffen und verletzt

und stößt die Menschen, wenn sie da sind, wieder von sich weg.

Und dann ist da dieser unsichere Teil, der nicht weiß,

wann und wie ich eigentlich besser allein bin.

In diesem ganzen Durcheinander weiß ich oft nicht:

Was ist meine Wahrheit?

Lade ich Menschen ein aus Angst vor Alleinsein?

Setze ich keine Grenzen – auch aus Angst?

Darf ich meine Angst überhaupt mit ihnen loslassen?

Alles fühlt sich an wie ein einziges großes Wollknäuel.

Ich wünsche mir so sehr Klarheit.

Wo lade ich Menschen ein, weil ich glaube, ich komme nicht allein klar

und bräuchte mehr Mut, Dinge für mich zu tun?

Und wo lehne ich sie ab, obwohl sie mich eigentlich bereichern würden?

Ich glaube, da steckt wieder Kontrolle drin –

und auch der Glaube, dass ich machtlos bin.

Ich muss mich bei anderen Menschen weder größer machen

(so tun, als wäre ich mehr, weil ich denke, ich bin nicht genug),

noch kleiner machen

(weil ich glaube, ich bin zu viel oder nicht liebenswert genug).

Ich darf einfach so sein, wie ich bin.

Denn so bin ich passend für mich – und für die anderen.

Ich darf mich Menschen zeigen, genau so, wie ich bin.