Ich bin genug!
Das ist etwas, das ich theoretisch weiß –
und doch muss ich es mir immer wieder sagen,
damit ich es wirklich glaube
und auch dementsprechend handeln kann.
Ich weiß es –
und doch mache ich manchmal noch ein wenig schneller.
Ich weiß es –
und doch mache ich noch ein wenig mehr.
Ich kann sehen,
dass ich immer versuche, alles für andere zu machen.
Und wenn sie fertig sind,
dann bin ich dran.
Dann denke ich:
„Okay, jetzt kann ich in Ruhe machen.“
Aber der Druck, der in mir entsteht,
weil die anderen nie fertig werden,
nie zufrieden sind –
dieser Druck bleibt.
Und keine Ruhe der Welt kann ihn ersetzen.
Lange Zeit habe ich nicht erkannt,
dass ich ja auch aussteigen darf.
Lange Zeit konnte ich den Blick der anderen nicht aushalten,
wenn ich sagte:
„Ich kümmere mich jetzt mal um mich.“
Diese Enttäuschung,
dieses genervt sein,
das ich in ihren Augen sah –
vielleicht lag es nur in meiner Vorstellung.
Vielleicht war es die Reaktion,
die sich in meiner Linse eingebrannt hat.
Und selbst wenn –
wer sieht denn die Erschöpfung in meinen Augen?
Den toten Blick,
weil ich mich längst für die anderen verlassen habe?
Jetzt kehre ich zurück.
Und ich sehe mich.