Den ganzen Tag rede ich.
Ich erkläre meinen Kindern etwas.
Ich diskutiere mit meinem Mann.
Und dann ist da noch diese endlose Stimme in meinem Kopf.
All das hält niemals still.
Deshalb dachte ich immer, ich müsste mal weniger sagen.
Einfach mal die Klappe halten.
Also schwieg ich.
Ich wollte immer nur gehört werden. Verstanden.
Und doch muss ich heute schmunzeln.
Denn hier sitze ich –
und erhebe meine Stimme.
Ich lasse meine Worte meine Lippen verlassen.
Und doch sind es andere Worte.
Es sind Worte aus meiner Tiefe.
Aus mir.
Sie gehen zum ersten Mal den ganzen Weg –
nach draußen, ins Freie –
und hallen dabei durch mein Inneres.
Es sind keine Worte mehr aus Schutz oder Verteidigung,
sondern Worte aus Essenz, aus Nahrung.
Ich kaue wieder.
Oder vielleicht auch zum ersten Mal – so richtig!
Ich nähre mich selbst.
Ich bin Selbstversorgerin.
Nur wächst mein Gemüse nicht im Garten,
den jeder sehen kann,
sondern in mir drin.
Und meine Worte –
sie sind der mit Liebe angerichtete Salat:
frisch, erdig, lebendig.