Boar wie ich dieses Wort gehasst habe. Dicht gefolgt von Annehmen.
Ich nehm dich kurz in meine Situation von vor 2-3 Jahren. Mein Körper streikte (Müdigkeit, ständig krank, unerklärliche Körperreaktionen wie Schwindel, Übelkeit,…), meine Psyche streikte (Panikattacken, Angstzustände, Depression), meine Gefühle streikten (Überforderung, Traurigkeit, Frust,…). ich wollte das es einfach aufhört, ich fragte mich ständig: Warum ich? Was mache ich denn falsch? Ich suchte nach Lösungen, klapperte Ärzte ab, achtete auf meine Ernährung, versuchte Entspannungsmethoden wie Meditation, Yoga, Malen,…! Doch befand ich mich wie in einer Abwärtsspirale. Fast täglich dachte ich: Was soll das? Ich mach doch schon alles was geraten wird?
Irgendwann dachte ich für mich ich habe doch jetzt alles gemacht und ausprobiert. Irgendwas ist einfach falsch an mir oder in mir. Heute muss ich fast schmunzeln, wie blind ich war, aber damals war ich hilflos und wusste nicht mehr weiter. Ich war wirklich am Ende.
Ich erkannte nicht, dass dieses MACHEN, mein Problem war. Immer war ich am machen und am tun. Wie oft ich zu mir selbst dachte, ich tue doch schon nur ruhige Sachen (weil mehr nicht ging) und doch merkte ich nicht das ich ja trotzdem etwas tat.
Als ich anfing (unbewusst), dass ich mich hinsetzte und dacht „ok, ich geb auf“, war das der erste Moment in dem ich los ließ. Alle Podcasts und Empfehlungen die ich las und hörte sprachen immer davon „einfach loslassen“, „einfach annehmen was ist“. Ich dachte nur: „Ok, aber wie macht man das? Mein System war einfach so sehr am rennen, am funktionieren am festhalten, dass die Option einfach stehen bleiben, loslassen, annehmen gar keine Option war. Sie war einfach ein so blinder Fleck, im toten Winkel, ich konnte sie gar nicht „wählen“. Erst als ich durch Unterstützung losging, Dinge erkannte und mit Hilfe los ließ wurde dieser dunkle Fleck heller und ich begann eine Ahnung zu bekommen was es heißt einfach Vertrauen haben, zurücklehnen, stehen bleiben, annehmen, durchfliessen lassen. Das waren Möglichkeiten die konnten in mir damals nicht stattfinden, weil sie bedrohlich waren, nie gelebt wurden und ich sie erst freispielen musste wie in einem Videospiel. Ein Level nach dem nächsten bis die ganze Karte hell erleuchtete.
Heute genieße ich den Prozess regelrecht und heute bin ich eine von denen, die es bei anderen sieht, es empfiehlt und es selbst leben darf. Was für ein Geschenk. Ich bin dankbar!