20 – Trennung
20 – Trennung

20 – Trennung

In den letzten Tagen kommt ein Thema in mir immer wieder ganz besonders auf: VERBINDUNG. Ich möchte mich so gern verbunden fühlen. Verbunden mit mir selbst, meinem Körper, den Menschen um mich herum, der Natur, ALLEM was ist. Bisher hatte ich mich immer getrennt gefühlt. Es gab für mich nur 2 Zustände:

  • Ich bin getrennt von mir (meinen Gefühlen, meinen Bedürfnissen, meiner Meinung,…) und mache das was der Andere sagt oder stimme dem zu.
  • Ich mache das was ich will, komme meinen Bedürfnissen nach, meinen Tätigkeiten und die Folge daraus ist, dass der Andere sich abwendet und sein Ding macht. Zumindest war dies meine Annahme und auch Befürchtung.

In den letzten Tagen spüre ich so ganz zarte, flüchtige, feine Momente wo Veränderung, eine Art Aufbrechen oder Perspektivwechsel, eintritt. Heute habe ich es in einem Moment sehr deutlich gemerkt, was anders geworden ist und wie es früher war. Das möchte ich gern mit euch teilen:

Gestern habe ich ein Zitat gepostet, was ich gestern so stark gefühlt habe. Das Zitat war: „Schon komisch. Wir können uns nur außen sehen, dabei passiert fast alles innen.“ (Charlie Mackesy) es hat mich daran erinnert, dass ich oft nur das von anderen im Außen wahrnehme, wobei in ihnen so viel mehr ist, genau wir in mir, wenn ich nur auf meinen Körper achte oder was ich gerade geleistet habe. Heute morgen hat mir eine für mich, total wichtige Frau des öffentlichen Lebens, dazu geschrieben, dass sie noch einen anderen Gedanken hat „dass wir uns auch mit inneren Augen im Innen sehen können“.

Heute Morgen habe ich mich total geehrt gefühlt, dass sie sich für mich die Zeit nimmt und ihre Gedanken mit mir teilt und ich dachte „Ja, dass resoniert auch total mit mir.“. Ich fühle sehr viel Dankbarkeit. In meiner Mittagspause kam die Situation noch einmal hoch und ich merke, dass da gerade so viel Veränderung in mir passiert. Früher hätte ich mich klein gefühlt, geschämt, dass ich sowas poste und sie doch in meiner Wahrnehmung so weise, größer, erfahrener und besser ist als ich. Ich hätte Widerstand gefühlt oder Wut, dass sie mich „verbessert“ und ich damit verschwinde. Wahrscheinlich hätte ich mich selbst nicht gesehen gefühlt, denn ich selbst hätte mich unsichtbar gemacht. Ich hätte mich getrennt gefühlt, denn da wäre nur ihre oder meine Meinung „richtig“ gewesen. Klar, dass dann, für mich, ihr gezählt hätte.

Heute denke ich ganz anders. Ich denke „oh wie toll, stimmt der Gedanke kommt auch noch DAZU“. Es macht Raum auf, für noch mehr Ideen, Blickwinkel, Gedanken…! Ich fühle Freude, ich fühle mich und sie wertvoll. Wir haben beide nicht recht sondern Platz und sind wichtig. Ich fühle mich eher inspiriert und gesehen, denn ich sehe mich selbst und sie.

Dieses „neue Denken“ macht so viel in mir, vor allem Raum, loslassen von Scham, Selbstwert, Dankbarkeit, Motivation, Größe, Inspiration, Möglichkeiten, und nicht mehr das entweder oder, sondern sowohl als auch. Ich fühle mich nicht mehr nur „gut“ oder „schlecht“ sondern beides und manchmal sogar im selben Moment. Ich kann wachsen mit anderen gemeinsam. Ich brauche keine Angst mehr haben vor „dem da draußen“, vor anderen Meinungen, Anwesenheiten, Gedanken, Ideen, denn wenn etwas davon da ist, muss ich mich nicht mehr in Luft auflösen, weil nicht genug Platz für uns beide ist, sondern wir wachsen an allem. Der Gedanke in mir wächst, dass ich mich mit einbringe in meine Umwelt und meine Umwelt in mich. Das fühlt sich gerade nach einem so schönen Prozess an und zeigt, wie viele Schritte ich schon gegangen bin. Manchmal ganz unmerklich schleicht sich dann das Schöne ein und ich nehme es wahr und feiere es.

Jeder kleine Schritt wird dann irgendwann ein Weg und jeder kleine Trampelpfad eine Autobahn. Ich freue mich auf mehr.