Heute spüre ich den Kloß in meinem Hals.
Er zeigt mir, was ich alles runterschlucke, obwohl es mir nicht schmeckt.
Es klemmt dort, weil es nicht weiterfließen will. Weil es nicht zu mir gehört –
und doch schlucke ich, stopfe, presse es in mich hinein.
So kenne ich es eben.
Wie eine Mutter zu ihrer Tochter, die ihre Medizin schlucken soll, sage ich mir selbst:
„Komm schon, einfach runter damit. Manche Dinge müssen halt sein.“
Meine Nackenhaare – außen und innen – stellen sich auf.
Sie blockieren, halten, doch irgendwann rutscht es doch.
Und dann?
Dann modert es da.
Alles verklebt. Alles verstopft.
Es legt sich auf mein Herz. Es macht es schwer.
„Es ist doch nicht viel. Es tut doch nicht weh.“
Aber all das tut ein Tropfen tödliches Gift halt auch nicht.
Nur wie finde ich heraus, was mir eigentlich gar nicht schmeckt?
Ich habe mich so sehr an diesen Geschmack gewöhnt.
Er ist so geschmacklos geworden. Und doch irgendwie bittersüß.