Ich hatte jetzt 21 Tage eine Askese.
Ich nannte sie: „Von Erwachsenen zum Kind“.
Gestern sollte ich ein Wort aufschreiben. Es war: UNBEHOLFEN.
So fühlte ich mich die ganze Zeit. Eigentlich ein Wort, das ich mit Hilflosigkeit, Schusseligkeit, „keine Ahnung von allem“ verbinde.
Aber ich spüre: Dieses Wort war verbunden mit Druck. Mit dem Gefühl, ich bräuchte ständig Hilfe, müsste alles immer besser oder schneller machen. Jemand müsste mir immer zeigen, wie ich noch mehr aus mir und der Situation herausholen kann.
Aber wisst ihr was?
Ich will das gar nicht mehr.
Ich will UNBEHOLFEN bleiben!
Ich will es selbst machen und können. So wie ich bin – und das ist nicht wenig, nicht weniger, nicht schlecht. Das ist ich.
Heute Morgen rauscht nur noch ein Satz durch meinen Kopf. Die Antwort auf alles. Die Antwort, die ich mir immer wieder geben will, wenn ich zweifle, wieder schneller oder mehr machen will:
„Ich bin genug!“
Ich brauche keine Hilfe mehr.
Nicht mehr abschauen.
Nicht mehr zweifeln.
Nicht mehr „nochmal ordentlich machen“.
Also ja, ein wenig Unterstützung werde ich noch für den Übergang brauchen.
Aber ich darf mich da herauspellen wie aus einem Kokon.
Ich darf auf eigenen Beinen stehen – egal, wie sehr sie wackeln. Ich darf!
In mir fühlt sich alles aufgewühlt, verwundbar, nervös und doch irgendwie ruhig an.
Als hätte ich in einer Achterbahn gesessen oder wäre auf den Kopf gedreht und durchgeschüttelt.
Darauf erst einmal einen Tee.