Was hältst du denn davon?
Eine Frage, die mir gerade bewusst wird – wie oft ich sie stelle oder andere mir.
Was soll ich denn halten? Und warum?
Weil es meinem Gegenüber zu schwer wird?
Ich weiß schon, wie sie gemeint ist. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass er sich – so wie ich oft – nicht für die Leichtigkeit entscheidet, sondern im Grübeln hängen bleibt.
Ich erkenne: Da ist ein Vorgang in mir, den ich noch nicht ganz entknotet habe, aber ich habe bereits das lose Ende gefunden.
Ich kaue täglich so viel auf Sorgen, Worst-Case-Szenarien und Zweifeln herum, bis mir der Kiefer weh tut. Ich beiße mich fest.
Und wenn mein Kiefer dann müde ist, schlucke ich das, was eigentlich für mich bestimmt ist – meine Nahrung – nur noch hastig herunter.
Ich kann es in mir und in anderen sehen. Unser Körper spiegelt uns.
Was eigentlich passiert ist: Ich beiße mich an den „negativen“ Dingen fest und mache dann husch-husch bei dem, was mich wirklich nährt. Beim Empfangen.
Da bin ich schon „satt“. So satt, dass kein Blatt mehr reinpasst.
Was bleibt, ist ein Kauen und Zermalmen der Gedanken, ohne dass wirklich etwas Neues hineinkommt – nichts von dem, was mich eigentlich nähren und lebendig machen würde.
Es ist, als würde ich den ganzen Tag auf einer alten Schuhsohle oder einem Kaugummi kauen. Und wenn mir dann ein frischer Obstsalat vorgestellt wird, denke ich: „Wie schön, darauf habe ich Lust!“
Doch ich habe keine Lust mehr auf Kauen.
Also püriere ich ihn und trinke ihn in einem Zug – wie einen Smoothie.
All die Freude, all der Geschmack, all die Prozesse, all das Empfangende geht verloren.
All das, worauf es eigentlich ankommt – das Schöne.
Was bleibt, ist der schwere Kiefer und der aufgeblähte Magen.
Im Innen wie im Körper.
Ich bin gleichzeitig übersatt und verhungert.
Dieses Gefühl kenne ich schon mein ganzes Leben.
Ich fragte mich immer: Warum?
Heute kann ich es sehen und verstehen.
Es geht in mir auf wie eine Tür.
Ich kann sehen, was dahinter liegt – nur das Durchgehen fällt mir noch schwer.