Meisterwerk
Meisterwerk

Meisterwerk

Ich weiß, dass mein Körper ein einziges Meisterwerk ist.

Dass er so viel Stärke und Intelligenz besitzt.

Dass er sich selbst heilen kann.

Dass alles, was geschieht, für mich ist.

Dass er hält, speichert, reinigt – ach, einfach alles.

Und doch … zweifle ich so oft an ihm.

Täglich, stündlich.

Jede Bewegung in mir, jede Veränderung – alles bewerte ich.

Ist das noch normal? Muss ich etwas tun? Mache ich es richtig?

Ich bin mein eigener ständiger Prüfstand, der schaut, ob es noch im Normbereich liegt.

Und warum?

Weil ich genau das gelernt habe: den Körper zu kontrollieren, in Zahlen zu packen, in Normbereiche, Momentaufnahmen, Regelwerke, Vergleiche.

Ich habe das Vertrauen verloren – das Vertrauen in das Gesamtkunstwerk, dass mein Körper mein Freund ist.

Und so behandle ich ihn auch.

Ich strieze ihn wie ein Pferd, das vor mir herläuft: schneller, weiter, besser.

Nur um ihn dann wieder zu bestrafen und abzuwerten.

Und es fällt mir so schwer, aus diesem Kreislauf auszusteigen.

Ich will Kontrolle und Sicherheit – als wären sie ein größeres Gut als Liebe, Freude und Vertrauen.

Wenn es drückt, erzeuge ich Gegendruck.

Wenn es zwickt, muss irgendetwas weg oder verändert werden.

Ich halte es nicht aus, wenn ich still werde – und mein Körper laut.

Darf ich dich in meine Welt entführen?

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