Ablehnung
Ablehnung

Ablehnung

Ich lehne es ab, auch wenn ich noch nicht weiß was es gerade ist. Es ist etwas mit Ablenkung, mit Hingabe, mit sich verlieren, mit Sucht, mit nicht gut auf sich achten. Mit sich selbst vergessen haben und dann schlecht Laune haben. Ich lehne es so tief in mir ab, dass ich sowas niiiiie zulassen möchte und doch jeden Tag mache. Ich lehne Menschen ab die das machen, Menschen die ich liebe und am meisten mich selbst. Ich lehne Sucht nach etwas ab und das man sich darin verliert und dann allen die Schuld dafür gibt.

Ich lehne es ab, wenn sich jemand einer Versuchung hingibt, die ihm nicht gut tut? Ich tue dies ständig, es kämpft in mir, brodelt, kocht.

Ich glaube ich fühle dabei den Schmerz, dass ich einer geliebten Person dabei zusehe, wie sie unter einer Sucht verkommt, wie sie sich nicht mehr gut um sich kümmert und dabei verkümmert. Dieses Leid, dass mit anzusehen. Da kommt tiefe Trauer, Verzweiflung, Wut in mir hoch, zumindest soweit es in mir kommt, ohne das ich es wieder runterdrücke.

Kommt mit dieser Ablehnung vielleicht auch gleich generell die Ablehnung gegen Freude, Lust, Hingabe? Vielleicht packe ich es mit in die Ablehnung, weil ich ja nicht vorher weiß was ich echt und was ist nur Sucht, Befriedigung, Ablenkung und was ist wahrhaftige Freude und Lust?

Verbinde ich jedes Vergnügen immer mit Ablehnung und Gefahr?

Ich weiß nur das ich es gerade in mir berührt habe, diese Wunde, ich fühle Übelkeit, Schmerz, Traurigkeit, ich fühle Ohnmacht, ich fühle Schwindel.

Vielleicht ist es auch wenn andere nicht immer das machen was ihnen Lust bereitet müsste ich nicht immer die Verantwortung dafür übernehmen und könnte auch mal?

Oder wenn ich nicht ihre Lust ablehne, lehnen sie vielleicht meine ab. Wenn ich ihre nicht ablehne oder eingrenze ist kein Raum mehr für meine, weil ich es dann ausbaden muss, sie auffangen muss. Sie dürfen nicht zu viel oder lange „falsche“ Freude empfinden, weil ich für sie da sein muss danach, wenn sie von ihrer Droge runterkommen. Ich muss dann die Erwachsene spielen und sie auffangen. Deshalb habe ich keinen Raum für meine „echte“ Freude. Was ist eigentlich echte und falsche Freude und verwechsle ich sie? Bin ich zu streng oder blind? Oder wo darf ich loslassen, egal welche Freude sie wählen und ich immer auch Freude egal in welcher Form wählen.

Früher habe ich es deutlich zu spüren bekommen wenn jemand „falsche“ Freude wählte und die entstandene Leere und den Frust darüber an mir ausgelassen hat. Warum hänge ich darin immer noch fest? Wo ist noch der Knoten in den ich verstrickt bin? Wo lasse ich andere noch nicht los, weil ich mich noch daran festhalte?

Darf ich dich in meine Welt entführen?

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