Träumen folgen
Träumen folgen

Träumen folgen

Wenn ich meinen Träumen folgen will, durchlaufe ich verschiedene Instanzen:

Die erste ist: Ich rede mir selbst ein, ich habe keine Träume. Ich weiß nicht, was ich machen soll oder kann. Ich lasse es direkt nach wenigen Minuten los, wenn ich in mich reinhören will, und argumentiere es mit den immer gleichen Sätzen weg: „Ich habe so etwas wie Träume nicht.“ „Nur andere haben so etwas.“ „Wenn ich nur wüsste, was, dann könnte ich ja losgehen, aber …“ Mit dieser Strategie ist der erste Schutzmechanismus aktiv.

Das Problem ist: Ab und an kommt mal ein Gedanke durch. Dann geht der zweite Mechanismus an: Gedanken wie „Ich weiß ja nicht, wie das geht.“, „Das ist eh nichts für mich.“, „Das funktioniert eh nicht.“, „Das brauche ich gar nicht probieren.“, „Da sind andere besser.“ — und was ist, wenn doch? Wenn da eine leise Chance besteht und ich vielleicht mal etwas ausprobiere?

Dann kommt die dritte Instanz: die Angst. Sie lähmt mich. Sie schaltet meinen Körper wie lahm. Sie hat super viele Tricks drauf. Sie lenkt mich ab mit unnützem Kram (Hausarbeit, anderen helfen, mich heute nicht wohl fühlen). Sie wirft mir tausend Ausreden vor die Füße, damit ich heute nicht anfange. Aber wenn ich dann doch weitergehe, schmeißt sie den Notanker rein: Sie lässt meinen Körper kollabieren, was mich intern schließlich komplett zweifeln lässt. Dann kommt das Todschlag-Argument schlechthin: „Ich mache alles falsch.“, „War ja wieder klar, das ist einfach nichts für mich.“, „Ich hab es wieder übertrieben.“

Früher gab es noch eine starke Instanz im Außen. Immer wenn ich einen Schritt ging und sichtbar wurde oder es anderen erzählte, nahm ich ihre Zweifel an — und zack, ging ich nicht weiter. Es zermürbte mich innerlich wie einen Keks in der Hosentasche, und daran konnte ich mich festhalten, sodass ich nicht in meine Größe kam. Aber das greift nicht mehr so gut wie früher. Heute bin ich meine größte Kritikerin.

Und dann? Was kommt dann? Vertrauen? Gibt mein System dann auf? Was macht es, wenn ich dann sage: „Ok, gut, aber ich glaube nicht daran!“ Wenn ich so kreativ bin, dass ich all das kreieren kann — wie kreativ muss ich dann erst sein, wenn ich die Kreativität für mich einsetze!?

Im Grunde zeigt es mir: Ich bin kreativ. Ich kann mich so gut in etwas hineinversetzen. Ich kann es mit Leib und Seele spüren und verkörpern. Große Fähigkeiten, wenn ich irgendwann mit ihnen schwimmen kann und nicht mehr gegen den Strom. Ich kann es so gut, dass es mir selbst Angst macht — im wahrsten Sinne des Wortes. Fähigkeiten, die ich alle für meinen Traum verwenden kann, doch noch tue ich es nicht.

Ich kann es gleichzeitig sehen. Ich fange an, an mich zu glauben, und das rüttelt mein System komplett durch, denn das hat noch niemand je zuvor getan — weder jemand für mich, noch ich für mich! Das ist neu und angsteinflößend! Das ist der Moment, wo der Gedanke aufkommt: „Es ist fast zu schön, um wahr zu sein.“

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