Ausgebrannt statt erhellt
Ausgebrannt statt erhellt

Ausgebrannt statt erhellt

Mein ganzes Leben habe ich damit verbracht, anderen Freude zu bringen – meinen Eltern, Freunden und jetzt meinen Kindern. Ich dachte, das ist meine Aufgabe, und ich habe mich darin aufgegeben. Ich dachte, es funktioniert so, dass ich alles tue, damit der andere Freude empfindet. Ich muss ihn zum Lächeln bringen. Ich muss es ihm leichter machen. Ich muss alles dafür tun.

Das habe ich bis zur Erschöpfung getrieben. Erst jetzt darf ich erkennen: Ich selbst bin Freude. Ich bringe Freude – aber nicht, indem ich es schaffe, dass ich sie beim anderen spüre, sondern in mir. Ich habe nicht die Aufgabe, sie jemand anderem abzugeben oder zu schenken, einzupflanzen, heraufzubeschwören oder alles dafür zu tun. Meine Aufgabe ist es, diese Gabe zu leben – in meiner Freude zu leben. Und jeder andere in meiner Umgebung darf selbst entscheiden, ob er mit mir in der Freude lebt oder nicht. Das kann ich gar nicht entscheiden. Aber ich darf mich selbst für die Freude entscheiden.

Es fühlt sich nach einem so unbeschreiblichen Moment an, den mein Verstand nur schwer begreifen kann – und dann irgendwie endlich doch. Ich bin 39 Jahre alt und dachte tatsächlich mein ganzes Leben lang, ich sei dafür verantwortlich, dass die Menschen um mich herum alle glücklich, zufrieden und voller Freude sind. Alle. Die ganze Zeit.

Wenn ihr euch diesen Gedanken auf der Zunge zergehen lasst, dann könnt ihr euch vielleicht annähernd vorstellen, was das für ein frustrierender, anstrengender und sisyphusartiger Job ist!

Aber ich kündige! Ich kündige diesen Job und fange einen neuen an: Ich bin Freude.

Ich kann sehen, wie viel Freude ich in meinem Herzen habe, und ich darf diese ganze Freude ganz für mich alleine nutzen – als Gabe, als Geschenk! Denn dann komme ich all dem viel näher, was ich eigentlich immer dachte, dass es meine Aufgabe sei. Ich lebe dann diese Freude. Ich brenne für sie – und ich brenne nicht mehr aus oder lasse sie an anderen verpuffen.

Was dann jeder damit macht, ist seine Entscheidung und nicht meine. Ich lasse den Glauben los, dass ich endlich Freude empfinden kann, wenn doch endlich alle anderen Menschen um mich herum wunschlos glücklich sind.

Mein einziges und größtes Ziel: Ich empfinde Freude!

Das ist kein Egoismus – das ist Selbstliebe und Selbstfürsorge.

Und das ist das Einzige, was ich wirklich entscheiden, verändern und was in meiner Macht steht.

Ich unterschreibe meinen neuen Arbeitsvertrag:

Ich lebe in Freude!

Darf ich dich in meine Welt entführen?

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