Machen, machen, machen. Es ist, als wäre das mein Hauptprogramm. Und dagegen hält mein Schutzprogramm: nichts machen können. Es ist, als hätte ich mein Hauptprogramm irgendwann übernommen – und mein Schutzprogramm will mich da wieder herausholen.
Ich merke in mir den ganzen Tag diese Unruhe: Was könnte ich als Nächstes machen? Was ist noch sinnvoll? Was bekomme ich noch hin? Und schon während ich etwas tue, bin ich nicht mehr bei der Sache, sondern denke schon wieder an das Nächste.
Am Abend denke ich dann: Ich habe nichts geschafft, falle aber völlig erschöpft ins Bett. Und dagegen zieht sich wie Kaugummi ein anderes Gefühl in mir: Ich schaffe nichts, ich muss mich erst mal ausruhen.
Diese Bewegungen reißen gerade an mir, und ich denke mir: Wie steige ich da aus?
Wie kann ich etwas tun – und dabei im Moment sein, voll und ganz, es genießen? Mit allen Sinnen wahrnehmen, was gerade geschieht? Und danach auch die Entspannung genießen.
Ein Gleichgewicht. Eine Balance. Voll drin, und nicht irgendwo dazwischen.
Es scheint, als könnte dann auch mein Schutzprogramm aufhören – dieses Gefühl des Ausbremsens –, weil ich dann nicht mehr Gefahr laufe, heiß zu werden. Weil ich dann einfach einen Gang zurückschalte.
Ich fahre dann im moderaten vierten Gang durch die Landschaft und genieße sie – und nicht mehr im ersten mit angezogener Handbremse.