Da saß ich. Rechts von mir meine Wut – sie wollte gesehen werden, Aufmerksamkeit von mir. Sie wollte nach oben steigen, herausdürfen. Links von mir saß die Traurigkeit – sie schrie, sie war verletzt, unter der Wut. Sie wollte laut sein. Sie brauchen mich beide, weil ich sie brauche. Und ich dazwischen, fest, haltend, überfordert, empfangend, habe mich beiden hingegeben, es nicht an anderen ausgelassen, sondern in mich geblickt.
Da war er, der Moment, wo er mich sah – da sitzend, mit allem, was ich hatte. Und er kam, er hielt, er sah. Der Moment war Heilung. Ich war zum ersten Mal mit mir: gesehen, gehalten, nicht mehr allein. Weder in mir noch im Außen. Alles verschmolz.
Ich darf meiner Wut und Traurigkeit mehr Aufmerksamkeit geben, sie mehr annehmen, aufsteigen, ausleben. Mich darin zeigen.
Ich sehe, wie viel ich halte, wie viel ich trage, wie viel ich sehe, wie viel ich fühle – und du darfst mich sehen und tragen. Ich finde in dir Halt, weil ich in mir Halt habe.