Ich fühle mich wie eine kleine Katze, die ihrer Mutter entrissen wurde und jetzt an dem Wachstumsschritt ist, alleine mit dem Leben klarzukommen. Ich wachse. Ich und das Leben.
Ich fühle mich allein, eingesperrt, ausgeliefert, überfordert, geschockt – und doch habe ich Instinkte in mir, bin wachsam, weiß, was ich brauche. Ich kann überleben. Und diesen Schritt braucht es, damit ich dem Leben vertraue.
Das Leben ist wie meine neuen Besitzer. Nicht weil es mich einsperrt, sondern weil es mir ein Daheim bietet. Es nährt mich, es ist für mich da, es beschützt mich, es gibt mir Geborgenheit und ein Zuhause. Es lässt mich wachsen und auch wieder zurückkommen, damit ich Kraft tanken kann. Alles, was es braucht, ist ein wenig Zeit, Vertrauen, gute Erfahrungen und Annäherung.
Das Feuer entfacht. Es ist nicht nur zerstörerisch. Vielleicht entsteht eine neue Geschichte, in der das Feuer wärmend ist. Die Katze bringt Feuer. Sie entwickelt sich, sie wächst, sie vertraut, sie lernt, sie entdeckt. Irgendwann nimmt sie das Leben an. So wie ich.
Es ist okay, dass ich mit mir selbst lange Zeit in einer kleinen Höhle lebte und Angst hatte. Ich darf dem Leben langsam vertrauen – in meinem Tempo und mit meinen Erfahrungen.