Ich suche und finde in allem meine Ersatzmama und mein Ersatzzuhause –
und ich sehe, dass ich langsam beginne, all das in mir selbst zu finden und mich im Außen davon zu lösen.
Heute habe ich nach 20 Jahren mein Arbeitsverhältnis gekündigt.
Beim Schreiben kamen mir Tränen – über so viele schöne Momente, Erinnerungen, Freundschaften.
Ich bin dort gewachsen, wurde herausgefordert, begleitet. Es war mehr als nur ein Arbeitsplatz für mich.
Oft bin ich gegangen – und doch immer wieder zurückgekehrt.
Heute erkenne ich: Es war mein sicherer Hafen. Mein Zuhause.
Ich prüfte dort immer wieder, ob ich „noch okay“ bin, ob mich jemand will und lieb hat.
Ich kroch immer wieder ängstlich und schüchtern unter Mamas Rockzipfel.
Mir fehlte das eigene Vertrauen, der eigene Mut, die eigene Liebe und Kraft, um für mich einzustehen, loszugehen und zu leben.
Jetzt ist es soweit.
Auch wenn alles in mir schreit:
„Das hast du doch immer noch nicht!“
sage ich ganz sanft und ruhig zurück:
„Doch, Kleines – das habe ich.“
Ich bin die Mama.
Ich bin das Zuhause.
Ich kann immer wieder zu mir zurückkehren – unter meinen eigenen Rockzipfel.
Sei es auf meiner Couch, unter der Decke oder mit einem warmen Tee am Fenster.
Ich finde Stille, Weisheit, Klarheit, Mut und Vertrauen in mir.
Stück für Stück.
Die Welt da draußen verschlingt mich nicht.
Sie schnuppert höchstens mal an mir, rüttelt ein wenig – und manchmal auch etwas doller –
aber ich weiß:
Ich bin schwindelfrei.